Sie heißen Zoom, Meet, Teams oder Hangouts. Die Liste der verfügbaren Lösungen für Videokonferenzen ist lang. Ob es ein Unternehmen mit Tausenden von MitarbeiterInnen oder der/die EinzelkämpferIn im Homeoffice ist – für jeden Bereich gibt es die passende Videotelefonieplattform.
Alternative Kommunikationsmöglichkeiten
Ein Videoanruf kann natürlich nicht mit einem persönlichen Treffen gleichgesetzt werden. Doch gerade in der heutigen Zeit, wo es nicht uneingeschränkt möglich ist, GeschäftspartnerInnen oder zu Kundinnen und Kunden zu fahren, sind alternative Kommunikationsmöglichkeiten sehr willkommen. Obwohl die Selbstdarstellung über das Internet heutzutage so simpel und selbstverständlich erscheint, ist die digitale Kommunikation gerade auch für Betriebe und Unternehmer noch immer unbekanntes Terrain. Viele scheinen unsicher in Bezug auf die technische Ausstattung ihrer Videomeetingräume zu sein.
„Kleider machen Leute“
Das Äußere sagt viel über eine Person aus. Gerade in einem Bereich, wo es um die Absicherung der Gesundheit und der Finanzen geht, ist es wichtig, Vertrauen aufzubauen. Da zählt vor allem der erste Eindruck, der über das äußere Erscheinungsbild entsteht. Wem vertraue ich die Absicherung meiner Familie an? Nicht selten sieht man professionelle, hochkompetente Fachleute in Räumen, die sich nicht groß von einem Abstellraum unterscheiden, und ein virtueller Hintergrund ist eine eher ungeeignete Alternative. Doch nicht nur die Hintergründe vermitteln mitunter einen unprofessionellen Charakter. Dabei sind nicht viele Anpassungen nötig, um den knittrigen Schlabberpulli in ein ordentliches Sakko zu verwandeln.
Kompetenz braucht Raum
Es klingt wie selbstverständlich, aber suche Dir einen ruhigen Raum aus. Positioniere Dich an einem Ende des Zimmers und schaue zur anderen Seite. Das ist, was Dein Gegenüber sehen wird, wenn ihr miteinander „videokonferiert“. Räume daher alle Störfaktoren aus dem Bild. Um es später leichter mit der Ausleuchtung zu haben, kannst Du Dich vor einer dunklen Wandfarbe einrichten. Ziel ist es, dass Du nicht nur vom Know-how her der hellste Kopf im Raum bist, sondern auch der optische Fokus auf Dir liegt. Der Hintergrund sollte nicht kahl bzw. leer sein. Setze bewusst Akzente. Eine Pflanze, ein Regal, eine Stehlampe machen das Ganze interessanter. Beachte dabei, dass du später die Mitte des Bildes einnehmen wirst. Deko gehört also an den Rand.
Das Wesentliche im Fokus
Auch wenn die heutigen Webcams immer besser werden, so produzieren sie doch eine eher bescheidene Qualität. Professionelle Fotos erkennst Du häufig daran, dass das Objekt im Vordergrund scharf dargestellt und der Hintergrund unscharf ist. Um diesen begehrten Effekt zu erzielen, werden heute Smartphones mit immer mehr Linsen versehen und das aufgenommene Bild im Gerät selbst nachbearbeitet. Webcams haben diese Möglichkeit nicht. Die Lösung kann beispielsweise eine Spiegelreflexkamera oder eine Systemkamera sein. Die Brennweite des Objektivs hängt von der Größe des verfügbaren Raumes ab. Man kann sagen: Je kleiner der Raum ist, umso kleiner ist die Brennweite.
Es werde Licht
Ein großes Problem von Videocalls ist nicht zuletzt die Ausleuchtung. Manche Webcams analysieren das Bild, nehmen den hellsten Punkt im Raum und interpretieren diesen als Weiß. Daraufhin
wird im besten Fall nur die Helligkeit angepasst. Im schlimmsten Fall wird anhand eines falschen Weißpunkts der automatische Weißabgleich durchgeführt und es entsteht ein Farbstich auf deinem Gesicht. Ein ungesundes Blau oder ein Simpsons-Gelb wirken nicht professionell. Ich empfehle, sich die Zeit zu nehmen, ein festes Szenario zu kreieren und die Kamera manuell einmalig darauf auszurichten. Dazu gehört es aber auch, das Licht eigenständig auszurichten. Hier kommen wir wieder zur Faustregel: Du bist das hellste Objekt im Raum. Das heißt, Du bist heller als der Hintergrund. Positioniere einen Scheinwerfer schräg vor Dir. Eine Schreibtischlampe funktioniert zwar auch, kann aber ebenfalls zu einer unnatürlichen Gesichtsfarbe führen. Verwende lieber einen genormten Scheinwerfer, und wenn Du richtig abliefern möchtest, gönn Dir noch ’nen zweiten.
Das gehört zum guten Ton
Um eine gute Soundqualität zu erhalten, solltest Du auf ein separates Mikrofon setzen. Videomikrofone bekommst Du bereits für unter 100 Euro. Diese Mikrofone haben häufig einen gerichteten Aufnahmebereich. Das bedeutet, dass Geräusche rechts und links von Dir herausgefiltert werden. Möchtest Du zudem den Hall im Raum reduzieren, kannst Du das beispielsweise mit Polstermöbeln oder auch mit Schallabsorberplatten erreichen.
Nichts wie rein damit
Du hast nun einen toll eingerichteten Raum, eine Kamera mit einer schönen Tiefenunschärfe im Bild, Du bist gut ausgeleuchtet und hast das Mikrofon zielgenau ausgerichtet. Nun muss das
Signal von Deiner Kamera noch irgend-wie in deinen Rechner gelangen. Die meisten Spiegelreflex- oder Systemkameras verfügen über einen HDMI-Ausgang. Für den Anschluss an den PC brauchst Du daher eine sogenannte Capturekarte, auch „Grabber“ genannt. Das kann beispielsweise ein USB-Stick mit einem HDMI-Eingang sein. Einmal installiert, wird er Dir am Rechner als Webcam angezeigt. Diese wählst Du in der verwendeten Videoplattform als Quelle aus, und schon kann es losgehen.
Das Schlussplädoyer
Was auf den ersten Blick wie ein großer Aufwand aussieht, entpuppt schnell als eine lohnende Investition. Zum einen kann niemand genau sagen wie lange uns Corona noch einschränken wird und wie viele Lockdowns noch zu alternativen Kommunikationsmöglichkeiten zwingen werden, zum anderen wird die Digitalisierung diejenigen belohnen, die sie gekonnt für sich einsetzen. Die Videoberatung sollte her als Chance gesehen werden. Um abschließend noch mal die Analogie zur Kleidung heranzuziehen: Auch wenn es nicht immer der Designeranzug mit Krawatte sein muss, um einen guten Eindruck bei Deinen GeschäftspartnerInnen zu hinterlassen – ein ordentliches Hemd mit Kragen sollte es schon sein. So steigerst Du den Wert Deines Unternehmens und Deiner Dienstleistung und präsentierst Dich einem professionelleren Licht.
Unsere Empfehlung für Deine perfekte Videokonferenzumgebung
Natürlich brauchst Du für die perfekte Umgebung Deiner Videokonferenz nicht das teuerste Equipment zu kaufen! Hier folgen unsere Empfehlungen, worauf Du bei einem möglichen Kauf der Ausstattung achten solltest.
- Kamera: Spiegelreflex- oder Spiegellosekamera mit Clean-HDMI
- Objektiv: Weitwinklig und mit einer großen Offenblende
- Mikrofon: Sprecher- oder Recording-Mikrofon mit Nieren-Charakteristik. Achte darauf, dass dieses Dein Gesicht nicht verdeckt.
- Licht: Softbox oder LED-Panel als Keylight, damit Du gut ausgeleuchtet wirst. optional ein Headlight, um dich vom Hintergrund besser abzusetzen.
- Verbindung Kamera zu PC: Nutze eine externe Aufnahmekarte (Capture-Card)
- Kopfhörer: Hier hast Du die Qual der Wahl! Nutze, was für Dich am besten funktioniert.
Autor: Marvin Kowalski, Sales & Partner-Support blau direkt